Familienbuch Sprendlingen

Sprendlingen wurde um 840 zum ersten mal schriftlich erwähnt. Es ist aber - als alemannische Gründung - wesentlich älter. Umfangreichere schriftliche Informationen über die Bewohner liegen erst in Form von Kirchenbüchern aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) vor. Dieser Krieg forderte auch in Sprendlingen große materielle und personelle Opfer. Durch Kriegshandlungen, Hunger und Krankheiten kam ein großer Teil der Dorfbewohner ums Leben. Nach dem Krieg suchte die Isenburgische Obrigkeit durch Ansiedlung von Menschen aus Gebieten, die nicht so stark vom Krieg betroffen waren, die Einwohnerzahl wieder zu erhöhen.

 

Wendelin Kieffert kämpfte auf schwedischer Seite im Regiment des Grafen von Isenburg als Leutnant zu Pferd. 1650 wurde er vom Isenburger Grafen zum Oberschultheiß und Vogt von Sprendlingen ernannt. Er zeugte 12 Kinder und gilt somit als "Urahn" der eingeborenen Sprendlinger Bürger. Mit einem Klick auf das Bild erfahren sie mehr über ihn. 

 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entwickelte sich das Bauerndorf recht langsam; 1826 hatte es erst ca. 1.700 Einwohner. Mit der einsetzenden Industrialisierung ging es mit der Einwohnerzahl recht schnell aufwärts: 3.634 (in 1890), 7.255 (in 1925), 9.158 (in 1956), 15.797 (in 1960) und 21.351 (in 1977). Bis 1875 waren die Kirchenbücher die einzigen Aufzeichnungen, in denen die Bevölkerungsentwicklung dokumentiert war, danach übernahmen die Standesämter der Gemeinden diese Aufgabe. Leider muss festgestellt werden, dass die Sprendlinger Kirchenbücher den Dreißigjährigen Krieg nicht überstanden haben. 

 

Die Familienforscherin Ute Sehring, geborene Störmer, Alzenau, und der Familienforscher Heinrich Knöß, Sprendlingen, haben über zehn Jahre damit verbracht, in alten Kirchenbüchern Sprendlingens und der Nachbarorte sowie in standesamtlichen Unterlagen akribisch Personendaten zu sichten und zu bewerten und sie in eine spezifische Datenbank zu überführen. 

Neben diesen Daten wurden auch viele Informationen zur Familien- und Ortsgeschichte dokumentiert. Über 22.000 Personen wurden von Heinrich Knöß und Ute Sehring bearbeitet. Diese Informationen liegen jetzt in Form dieses zweibändigen Werkes systematisch aufbereitet vor. 

Falls man wissen möchte, ob man von Wendelin Kieffert abstammt, sucht man z.B. seinen Großvater im Familienbuch. Dieser Name ist mit einer Personennummer versehen. Dem Eintrag sind auch die Personennummern des Urgroßvaters und der Urgroßmutter zu entnehmen, deren Einträge aufgrund ihrer Personennummern leicht zu finden sind. So kann man sich bis ins späte Mittelalter zurück arbeiten. Oftmals bricht eine Linie jedoch ab, wenn keine Informationen über Namen oder Herkunft einer Person vorliegt. Speziell in dörflichen Strukturen kommen in einem Stammbaum die selben Personen mehrfach vor. Z.B. könnten Großvater und Großmutter über verschiedene Ahnenlinien von Wendelin Kieffert abstammen. Das herauszufinden, ist eine sehr spannende Angelegenheit.

 

Die Freunde Sprendlingens, Verein für Heimatkunde e.V., haben sich gerne bereiterklärt, bei der Herausgabe und dem Vertrieb des Familienbuchs Sprendlingen behilflich zu sein. Es handelt sich um ein lokalhistorisch wertvolles Dokument, dessen Bedeutung nicht unterschätzt werden kann. Unser herzlicher Dank gilt beiden Autoren, die sich um die Sprendlinger Familienforschung außerordentlich verdient gemacht haben.

 

Dank gilt auch den Sponsoren, ohne die das Familienbuch Sprendlingen nicht in dieser Form hätte publiziert werden können. Insbesondere geht der Dank an die Stiftung des Kreises Offenbach "Miteinander Leben", die Sparkasse Langen-Seligenstadt, die Volksbank Dreieich, die Stadtwerke Dreieich, die Stadt Dreieich, die Erasmus-Alberus-Gemeinde und die Evangelische Christuskirchen-Gemeinde sowie an die zahlreichen Privatspender. 

 

Das Familienbuch Sprendlingen ist im Dreieicher Buchhandel und bei dem Verlag* zu erwerben (ISBN 978-3-928149-14-3). Der Preis für das zweibändige Werk konnte aufgrund der Spenden auf 31,80 Euro reduziert werden. Beide Bände werden nur zusammen abgegeben.

 

Die Freunde Sprendlingens überführten die Informationen per Gedcom-Datei in eine Genealogie-Datenbank. Auf Anforderung sind wir gern bereit, auch umfangreichere Auswertungen durchzuführen.

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*ImHayn Verlag, Maienfeldstr. 4, 63303 Dreieich, verlag@dreieichenhain.de, Tel.: 06103 84218