Am 8. 2. 2015 wurden in Sprendlingen die ersten beiden Stolpersteine von Gunther Demnig verlegt.
Rathausstraße 8: Leopold Kaufmann
geboren am 21. Juni 1877 in Bisses (Wetterau). Er war als Lehrer insbesondere in Angenrod (um 1905/05), Birkenau (um 1912), danach von 1915 bis 1938 in Sprendlingen als Sprach- und Religionslehrer tätig. Er war verheiratet mit Hilda geb. Sonneborn. Mitte der 30er Jahre wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen, so dass er mit seiner Frau nach nach Frankfurt umzog in der Hoffnung, seine finanzielle Situation zu verbessern. Beide wurden nach der Deportation am 25. November 1941 in Litauen (Kowno/Kaunas) ermordet.
Rathausstraße 8: Hilda Kaufmann
geboren als Hilda Sonneborn am 16. Mai 1877 in Wölfersheim. Sie war verheiratet mit Leopold Kaufmann. Die beiden hatten drei leibliche und zwei Pflegekinder, die alle vor den Deportationen in die USA emigrieren konnten. Familie Kaufmann wohnte bis 1938 in Sprendlingen in der Rathausstraße 8. Die Eheleute verzogen 1938 nach Frankfurt, von wo aus sie mit dem 3. Massentransport in den Osten deportiert und dort ermordet wurden.
Die Initiative ging von den Geschichtslehrern Katja Walter und Axel Städele (Heinrich-Heine-Schule) aus. In dem Schulprojekt beschäftigten sich die Schüler der Klasse neun und zehn mit dem Thema "Erinnerungskultur". Sie forschten nach dem Schicksal der deportierten jüdischen Mitbürger aus Sprendlingen und konnten sicherlich auch von den Vorarbeiten der Freunde Sprendlingens profitieren. Der Künstler Gunther Demnig verlegte während einer von den Schülern der Heinrich-Heine-Schule gestalteten Veranstaltung in Anwesenheit des Bürgermeisters Dieter Zimmer die ersten beiden Stolpersteine vor dem Anwesen Rathausstraße 8. Lesen Sie
-->hier einen Bericht aus der OP-Online über diese Veranstaltung.
2024 hat sich in Sprendlingen eine Initiative gegründet, mit dem Ziel, auch den anderen Opfern aus Sprendlingen mit einem Stolperstein zu gedenken. Mit einem Klick auf das Logo gelangt man auf die Website der Initiative. Die Freunde Sprendlingens unterstützen die Aktion organisatorisch, finanziell und ideell. Die Offenbach-Post berichtete am 17.07.2024 über die Sprendlinger Initiativgruppe.
Das Programm der Gruppe für 2025 kann mit einem Klick aufgerufen werden. Sehr eindrucksvoll!
Bereits am 24. 1. 2006 wurden in Dreieichenhain siebzehn Stolpersteine zur Erinnerung an die deportierten und zum größten Teil umgekommenen jüdischen Hainer Bürger verlegt. Initiatorin war Frau Manuela Schneider, die auch Führungen entlang der verlegten Stolpersteine anbietet. Am 24. 1. 2009 wurden in Götzenhain weitere sechs Steine gesetzt, die auch an nichtjüdische Opfer des Nazi-Regimes erinnern. Lesen Sie -->hier einen Bericht der OP-Online über die Stolperstein-Aktion in Götzenhain
Auch in der Nachbarstadt Langen wurden Stolpersteine verlegt. Nähere Informationen allgemeiner Art zu den Stolpersteinen und spezifische zu der Langener Aktion können der exzellenten Website www.stolpersteine-langen.de entnommen werden.