Johann Philipp Holzmann

Wilhelm Ott, im September 2024

Ein Artikel über Johann Philipp Holzmann, dem Gründer der weltweit tätigen Baufirma, die 2002 in Insolvenz ging hier auf unserer Website im Kapitel "Sprendlingensia? Obwohl in Wikipedia nachzulesen ist, dass das Bauunternehmen 1849 in Dreieichenhain gegründet wurde? Jawohl! Denn diese Aussage ist falsch. In diesem Artikel wollen wir uns mit den Beziehungen von Johann Philipp Holzmann zu Götzenhain, Dreieichenhain und Sprendlingen beschäftigen und nachweisen, dass Johann Philipp Holzmann eigentlich ein Sprendlinger war.


Die Wurzeln der  Familie Holzmann lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen: Johann Georg Holzmann (1675-1735) wurde in Bonames geboren, heiratete 1711 im Hain die Witwe des Holzmüllers Hans Georg Köchels und fand seinen Wohnsitz in der Holzmühle am Hainer Woog. Sein 1716 geborener Sohn Johann Thomas Holzmann (1716-1781) heiratete die Tochter des Bergmüllers Knöchel und erhielt somit Anteile an der Bergmühle. Deren ältester Sohn, Johannes Holzmann (1743-1801), erwarb um 1776 die Kreuzmühle. Der einzige Sohn, Johann Philipp Holzmann (1777-1817) betrieb die Mühle bis zu seinem frühen Tod. Sein Sohn mit dem gleichen Namen Johann Philipp Holzmann (1805-1870), der spätere Bauunternehmer, war erst 13 Jahre als sein Vater starb. Als er mit 14 Jahren aus der Schule kam führte, er zusammen mit seiner Mutter Katharina, geb. Löffler, das Mühlengeschäft weiter. 1933 heiratete er die Tochter des Hainer Bürgermeister, Elisabeth Laux. Holzmann erweiterte die Kreuzmühle und baute auch ein Sägewerk, das er mit der Firma Mayer und Lind betrieb. Anfang der 1840er Jahre kauften die Partner eine gebrauchte Dampfmaschine für das Sägewerk. Seitdem hieß die Kreuzmühle auch Dampfmühle. Die Dampfmaschine erwies sich als wenig rentabel und Holzmann schied 1849 aus der Firma aus und zog nach Sprendlingen in das Haus seines Onkels Herbert. Dort gründete er ein neues Unternehmen, erhielt 1852 einen Großauftrag bem Bau der Spessartbahn. Er lebte mit der Familie auf der Baustelle und ließ sich 1856 in Frankfurt nieder. 1865 übergab er das Geschäft an seine beiden Söhne Philipp und Johann Wilhelm. 

Soweit die Informationen in Kurzfassung, die man in der Literatur nachlesen kann. Es ist Fakt, dass die Firma Holzmann in Sprendlingen gegründet wurde. Es kann daher nicht nachvollzogen werden, dass immer noch behauptet wird, Dreieichenhain sei der Gründungsort gewesen.


In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns mit der Kreuzmühle/Dampfmühle. Sie wurde erstmals 1428 als "Lenharttes Moln" erwähnt. Sie gehörte der Sprendlinger Familie Lenhardt. Sie wurde wahrscheinlich nach einem alten Sühnekreuz benannt, das in der Nähe stand. Um 1700 befand sich die Mühle im Besitz der Sprendlinger Familie Bratengeier, die das Bauunternehmen Jean Bratengeier gründeten (ebenfalls insolvent). 

Der links abgebildete Plan (um 1850) zeigt interessante Einzelheiten. Zunächst einmal geht daraus hervor, dass die Mühle auf Götzenhainer Gemarkungs- gebiet steht. Die dampfbetriebene Sägemühle ist auf der nordöstlichen Seite der Wegs von Sprendlingen eingezeichnet. Interessant ist auch der schmale Mühlteich, dessen Wasser von der Winkelsmühle gespeist wurde

 

 

 

 

 

 

Bis 1937 stand die Kreuzmühle auf Götzenhainer Gemarkungsgebiet. In diesem Jahr wurde die selbstständige Gemarkung Philippseich aufgelöst und sollte unter die benachbarten Gemeinden aufgeteilt werden. Götzenhain erhielt fast die komplette Gemarkung Philippseich. Dafür musste sie den westlichen Zipfel der Gemarkung mit Kreuzmühle, Millionenhügel und Fischäcker an Dreieichenhain abtreten. 

 

 

 


Also: Seit 1766 bis 1849 sind die Mitglieder der Holzmann Dynastie Götzenhainer Bürger und waren dort auch gemeldet. 

 

 

 

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